Mit Hans-Günter „HG“ Tröger verstarb am 21. Januar 2025 im Alter von 81 Jahren ein höchst-verdientes Mitglied unseres Fichtelgebirgsvereins und einer eben jener „Macher“, die durch ihren Einsatz und ihr Engagement unsere Vereinsarbeit seit Jahrzehnten nachhaltig geprägt haben. 

Hans-Günter trat im jungen Alter von 15 Jahren in den FGV ein und erhielt bereits acht Jahre später das „Ehrenblatt“ aufgrund seiner vielfältigen ehrenamtlichen Arbeiten, die ihn vom Schriftführer des Ortsvereins Arzberg bis hin zu dessen Obmann führten. Im Rahmen dieser Tätigkeit legte er den Grundstein zu einer Institution, die immer eng mit seinem Namen verbunden bleiben wird: Dem „volkskundlichen Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth“. 1971 hatte der gelernte Wagnermeister/Karosseriebauer HG Tröger damit begonnen, historische und volkskundliche Gerätschaften aus dem Fichtelgebirge und dem Steinwald zu sammeln, um damit einen elementaren, bis dahin leider oftmals allzu gering geschätzten Bestandteil der regionalen Kultur zu retten. Immerhin kam es in jenen Jahren vielerorts zu tiefreifenden Umbrüchen, die die Lebenswelten der Menschen grundlegend veränderten. „Des olda Graffl“ in Scheunen und Schupfen stand dabei oftmals im Weg und wurde „entsorgt“. 

1976 konnte man aufgrund der aktiven Sammelarbeit bereits 3.000 Objekte zusammenstellen, die der verdiente Heimatforscher Dr. F. W. Singer in einzelne Gruppen zusammenstellte. 1981 wurde von HG Tröger der „Arbeitskreis für Volkskunde und Heimatgeschichte“ ins Leben gerufen, um das Vorgehen zu professionalisieren und erste Schritte hin zu einer Präsentation der umfassenden Sammlung zu unternehmen, ehe vier Jahre später der „Zweckverband Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth“ gegründet werden konnte, der die Bestände im 1993 eröffneten Museum der Allgemeinheit zur Verfügung stellte. Bis 1997 leitete HG Tröger das Museum ehrenamtlich und stand der Institution später unter anderem als Verbandsrat zur Seite. 

Zeitgleich engagierte er sich im Naturschutzbeirat des Landkreises, wo unter anderem der Hirschloh seine Aufmerksamkeit galt, der ersten schützenswerten Fläche, die der FGV erwarb. 

Es wundert ob dieses schier unermesslichen Einsatzes nicht, dass HG Tröger nach den Ehrenzeichen in Silber und Gold bereits 1983 den Goldenen Siebenstern erhielt, ehe er im Jahr 1990 den Kulturpreis angetragen bekam und 2000 zum Ehrenmitglied des Hauptvereins ernannt wurde. 

Es gibt wenige, die auf eine solche Laufbahn, auf einen solch langjährigen und nimmermüden Einsatz für unsere Heimat und ihre einmalige, bodenständige Kultur wie Natur zurückblicken dürfen. Wir werden „unserem“ HG Tröger ein ehrendes Andenken bewahren! 

 

Foto: Archiv/Christl Schemm