1878 bei der Gründung der Sektion Fichtelgebirg des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (Vorgängerin des Fichtelgebirgsvereins) gab es auf dem Ochsenkopf bereits eine Aussichtswarte, ein Holzgerüst der Landesvermessung. 1876 hatte man dort eine steinerne Vermessungssäule aufgerichtet (Sächsischer Vermessungspfeiler, heute noch vorhanden) und mit einem Holzgerüst umgeben. Später wurde dieses Gerüst als Aussichtsturm hergerichtet und etwas erhöht, doch 1894 war der Bau „sehr wacklich“, wird berichtet. Der Fichtelgebirgsverein (FGV) besserte dieses Bauwerk immer wieder aus. Forstmeister List aus Bischofsgrün ließ 1896 den Turm umbauen und um zehn Meter erhöhen. 1914 hatte ihm das Gipfelwetter bereits erheblich zugesetzt; 1920 war er so morsch und baufällig, dass er nicht mehr bestiegen werden konnte. Im Jahr 1921 stürzte der hölzerne Turm ein.
Am 21. Dezember 1902 beantragte die FGV-Ortsgruppe Bischofsgrün beim FGV-Hauptverein den Bau eines festen Steinturmes und überwies einen Grundstock von 230 Mark als erste Rate. Es wurde zwar der Beschluss für einen Turmbau gefasst, doch es vergingen noch Jahre bis zur Verwirklichung des Projektes, da der Erste Weltkrieg alle Pläne vorerst zunichtemachte. Nach über 20 Jahren also 1922 griff die FGV-Hauptversammlung den einstigen Beschluss zum Turmbau wieder auf und bestimmte, dass die beteiligten FGV-Ortsgruppen in „tunlichster Beschleunigung“ die Unterlagen für einen Neubau beizubringen hätten.
Inzwischen wurden am 14. Mai 1922 auch die Pläne des Bayreuther Architekten Hans Reissinger vorgelegt, die großen Beifall fanden. Schwierig gestaltete sich die Beschaffung der notwendigen Geldmittel, man entschloss sich trotz der beginnenden Inflation für eine Spendenaktion unter den FGV-Ortsgruppen. Der Chronist schrieb damals: „Was halfen denn alle diese Papierscheine, die im Verlauf von Tagen und später sogar von Stunden wertlos geworden sind“. Trotz aller Schwierigkeiten begann die Firma Häffner & Keil aus Bayreuth 1922 mit dem Turmbau, und als das Geld knapp wurde, waren es die FGV-Mitglieder, die sich am Turmbau als Hilfskräfte beteiligten.
Sie waren in Grassemann und Fichtelberg untergebracht und begaben sich täglich an ihre Arbeitsstätte auf dem Berggipfel. Auch die Bischofsgrüner Schulen stellten sich in den Dienst der Sache, Schüler transportierten mit Rucksäcken Baumaterial zum Berggipfel. In den Wintermonaten ruhte die Bautätigkeit; sie wurde im Mai 1923 wieder aufgenommen und als der FGV wieder vor leeren Kassen stand, packten Mitglieder der FGV-Ortsgruppen Hof, Bayreuth, Bischofsgrün, Fichtelberg, Münchberg und Schwarzenbach tatkräftig zu. Am 26. August 1923 konnte der Asenturm mit seinem kleinen Umbau als Wirtschaftsraum feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Aus allen Richtungen waren 5000 Menschen, teilweise mit Sonderzügen angereist, zum Gipfel des Ochsenkopfes geströmt. Fanfaren erklangen und „kerndeutsche“ Reden wurden gehalten, wie der Chronist berichtet. Die Ausgaben für den Turmbau beliefen sich auf 2,5 Milliarden Mark.
Gerne, liebe Heimat- und Wanderfreunde hätten wir, der FGV, dieses historische Jubiläum mit euch gemeinsam am Gipfel des Ochsenkopf gefeiert. Jedoch machte uns die vorherrschende Baustelle der Seilbahn Erneuerung und der damit verbundene Platzmangel am Asenturm einen Strich durch die Rechnung. Aber, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden sicherlich zu einen späteren Zeitpunkt die 100 Jahre Asenturm gebührend „nachfeiern“.
Quelle Wikipedia