Der Frankenwaldverein berät über die Frage, ob es einen neuen Hirsch fürs Höllental geben soll. Dabei ist es kaum zu glauben, mit welchen Kosten der Verein für einen Neubau rechnet.
„Wir haben im Vorstand des Hauptvereins einen einstimmigen Beschluss gefasst, dass ein neuer Hirsch in gewohnter Weise und demzufolge aus Holz und am angestammten Platz wieder aufgestellt werden soll“, teilt der stellvertretende Hauptvorsitzende des Frankenwaldvereins Stefan Münch mit. „Es nun gilt einiges zu organisieren und abzuklären – beginnend mit der Suche nach einem Holzkünstler für die Erstellung eines neuen Hirschen, bis hin zur Planung der Aufstellung“, erklärt Münch.
An Spenden sei bereits ein niedriger vierstelliger Betrag eingegangen: von Privatpersonen, Firmen, Vereinen und Institutionen. „Und es gibt auch noch Spendenzusagen in unbekannter Höhe“, freut sich Stefan Münch. Er erklärt, dass man mit Kosten für Material, Herstellung, Transport und Montage mit einem mittleren fünfstelligen Betrag rechne. „Konkrete Zahlen liegen noch nicht vor, da wir noch keine Kostenvoranfragen gestartet haben“, erklärt Münch.
Er betont, dass sich der Vorstand des Hauptvereins aber aufgrund der großen Spendenbereitschaft entschlossen habe, das Projekt „Neuer Hirsch für das Höllental“ anzugehen. „Wenn alles optimal läuft, kann noch im Herbst wieder ein stattlicher Hirsch auf dem Diabasturm über dem Höllental thronen.“
Münch und Hauptwegereferent Björn Stumpf betonen, dass es für die Realisierung noch Spendengelder brauche – sie erinnern auch an den Vandalismus von zerstörten Treppenstufen im Wiedeturm. „Auch da steht eine Instandsetzung an, um zur Wandersaison die Tür zum Turm und damit auch zur Aussichtsplattform wieder öffnen zu können“, erläutert Stefan Münch. Er ist noch immer wütend über die sinnlosen Aktionen von Zerstörungswut: „Wer zu viel überschüssige Kraft habe, der kann sich gerne in einen der vielen Vereine ehrenamtlich einbringen.“
Mit Blick auf den zerstörten Hirsch gebe es keine neuen Erkenntnisse. „Wir sind im Austausch mit der Polizei“, erläutert Björn Stumpf. Das Haupt des wohl mutwillig in die Tiefe gestürzten hölzernen Hirschen sei nach wie nicht aufgefunden worden sei. „Ich persönlich glaube auch nicht mehr daran.“ Der neue Hirsch als Wahrzeichen des Höllentales soll gleich den Vorgängerhirschen wieder aus Holz gefertigt werden. „Die Holzart ist noch nicht entschieden, aber zur Wahl stehen als witterungsbeständige Hölzer Douglasie (wie der letzte, zerstörte Hirsch), Robinie und Eiche“, erklärt Björn Stumpf. Eine Spende für die Realisierung des Hirschprojektes übergibt Rüdiger Taubald, einer der vier stellvertretenden Vorsitzenden des Fichtelgebirgsvereins. „Wir sehen dies als Nachbarschaftshilfe“, erklärt Taubald, der einen symbolischen Scheck in Höhe von 500 Euro überreicht. Die Gesichter von Stefan Münch und Björn Stumpf strahlen. „Das ist eine super Unterstützung von Verein zu Verein.“
Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Münch und Taubald erinnern an das gemeinsame Treffen im Februar letzten Jahres gemeinsam mit bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber und Landtagsabgeordneten aus Oberfranken. Die Wandervereine kümmern sich nicht nur um die markierten Wanderwege, stellen auch Unterkünfte, Aussichtstürme, Aussichtspunkte, Rastplätze, Ruhebänke und weitere Infrastruktureinrichtungen für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Des Weiteren bieten sie neben geführten Wanderungen eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen wie Osterhasenbesuche, kulinarische Feste und Maibaumaufstellen bis hin zu musikalischen Konzerten an und auch altes Handwerk und Traditionen werden gepflegt, wie die Köhlerei in der Thiemitz. „Wir haben die gleichen Ziele“, unterstreicht Taubald. Man wolle näher zusammenrücken und die noch junge Freundschaft ausbauen.
„Wir haben über die Medien von dem abgängigen Hirschen erfahren und wissen natürlich um die Symbolträchtigkeit des Hirschen für das Höllental – und deshalb unterstützen wir die Wiederbeschaffung“, erklärt Taubald, der in Münchberg zu Hause und mit seiner Frau in den Sommermonaten oft im Höllental unterwegs ist.
„Logischerweise schaut man immer hinauf zum thronenden Hirsch, und deshalb braucht ein neues Exemplar, sonst fehlt ja was Entscheidendes.“ In diesem Wanderjahr werden die Besucher des Höllentales keinen zum Sprung ansetzenden Hirsch sehen können, aber hoffentlich schon im Herbst .
Wer für einen neuen Hirsch, dem Wahrzeichen des Höllentals, spenden möchte – Frankenwaldhauptverein IBAN DE92 7706 9870 0000 1296 15, BIC GENODEF1SZF bei der Raiffeisenbank Hochfranken West eG.