Eine gute Idee aus dem Bischofsgrüner Ortsgruppen-Arbeitskreis Naturschutz kann Vogelleben retten. Im Ortsteil Birnstengel wurden die beiden verglasten Buswartehäuschen so beklebt, dass sie von Vögeln als Gefahr wahrgenommen werden. Die Idee brachte der Gemeinde und der Bischofsgrüner Ortsgruppe als bayernweit erster Kommune die Auszeichnung mit einer Plakette als vorbildliche Kommune im Rahmen der Projekts des Landesbunds für Vogelschutz „Unsichtbares sichtbar machen“ ein. Denn Verglasungen erkennen Vögel häufig zu spät. Schätzungen gehen davon aus, dass durch Vogelschlag an Glas in Deutschland jährlich rund 100 Millionen Vögel verenden. Das entspricht tatsächlich 10 Prozent der Vogelpopulation. Ein Rückgang der Diversität ist die unmittelbare Folge.

Der Bischofsgrüner AK Naturschutz hat  die Situation zum Anlass genommen, um im Rahmen eines Projekts tätig zu werden. Der damalige Naturschutzwart Bartholomäus Huber hatte die Idee zu der Aktion, der jetzige stellvertretende Naturschutzwart Florian Meisel trieb sie voran. In Gesprächen mit Experten unter anderem der Vogelwarte in der Schweiz, Recherchen im Internet und der Firma Remitschka wurde die bestmögliche Lösung für einen Vogelschutz gefunden. Diese besteht in Streifenmustern. Denn Greifvogelsilouetten erfüllen den Zweck nicht. Das haben Untersuchungen gezeigt, wie Peter Stimmler Projektmanger beim Referat Artenschutz des Landesbunds für Vogelschutz bei der Übergabe der Plakette im Bischofsgrüner Rathaus erklärte. Die Bischofsgrüner Lösung wird deshalb ab sofort auch als beispielhaft durch den LBV beworben. Auf das Bischofsgrüner Projekt waren die Verantwortlichen durch einen Hinweis ihres Bischofsgrüner LBV-Mitglieds Ursula Pedall gestoßen.

Finanzielle Unterstützung für das Projekt kam indes von der „ILE Gesundes Fichtelgebirge“, die einen Zuschuss aus ihrem Regionalbudget für die Umsetzung zur Verfügung stellte.  Wofür bei der Übergabe der Hauptvorsitzende und örtliche Vorsitzende des Fichtelgebirgsvereins Rainer Schreier auch noch einmal ausdrücklich dankte. Als Partner für die Umsetzung wurde die örtliche Firma Remitschka ins Boot geholt. Diese produzierte die individuell designten Vogelschutzfolien. Neben dem Schutz der Vögel stellen die Folien zudem eine optische Aufwertung der Häuschen dar, da es sich um Spezialanfertigungen mit Heimatbezug handelt.

Die Gesamtkosten für dieses sinnvolle Projekt für den Vogelschutz hatten rund 1.800 Euro betragen, welche mit nahezu 1.200 Euro als „Kleinprojekt“ aus dem Regionalbudget gefördert wurden. Der Restbetrag wurde dann von Bischofsgrüner Seite draufgelegt.

Bilder & Text: Harald Judas