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Die Kösseine
Die Kösseine ist bekanntlich ein vielbesuchtes Bergmassiv im Naturraum Hohes Fichtelgebirge, der in Nordostbayern liegt. Den landschaftsprägenden Doppelgipfel sieht man südlich der Kreisstadt und Festspielstadt Wunsiedel.
Die höchste Erhebung des aus Granit bestehenden Bergstocks ist der Gipfel der Großen Kösseine mit 939 Metern über dem Meer. Im Gipfelbereich befindet sich eine großartige Granit-Blockhalde, die mit einer Fläche von 15,8 Hektar unter Naturschutz gestellt wurde. Verschiedene Granitfelsgruppen (Kleine Kösseine, Großer und Kleiner Haberstein, Burgsteinfelsen, Mühlstein, Püttners- und Jakobifels) sind geschützte Naturdenkmale und vermitteln einen einmaligen Eindruck der Granitverwitterung.
Keine namhaften Flussläufe haben hier ihr Quellgebiet, viele Rinnsale und Bachläufe sind es aber, die von der Kösseine ihr Wasser zu bekannten Flüssen und Meeren führen. Über die Kösseine verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer. Über die Kösseine verläuft auch die Grenze der bayerischen Regierungsbezirke von Oberfranken und der Oberpfalz.
Die dichten Wälder waren schon im 15. Jahrhundert ein beliebtes Jagdrevier der Bayreuther Markgrafen, die Forsten lieferten Brenn- und Bauholz für die umliegenden Orte, Granitabbau fand ab dem 15. Jahrhundert statt.
Urkundlich wird die Kösseine erstmals am 7.März 1283 genannt, als weite Gebiete an der Kösseine („Chozin“) an Herzog Ludwig den Strengen, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern übergehen. Ab 1542 (Caspar Bruschius „Des Vichtelbergs gründtliche Beschreibung“) bis zur heutigen Zeit erscheint der Berg in allen landeskundlichen Büchern und wird gerühmt wegen seiner hervorragenden Aussicht. Professor Dr. Adolf Gütter aus Lund/Schweden, einer der bekanntesten Namensforscher, deutet den Namen Kösseine als „Ziegenberg“ (slawisch Koza = Ziege).
Wegen der freien, weiten Aussicht nach allen Himmelsrichtungen (Bayerischer Wald, Rhön, Thüringer Wald, Erzgebirge) war der Berg schon frühzeitig ein beliebtes Ausflugsziel, der Bekanntheitsgrad wurde im Jahr 1805 durch den Besuch der damaligen preußischen Landesherrschaft wesentlich gesteigert. Touristisch erschlossen ab dem Jahr 1878 zieht der Berg auch heute noch viele Wanderer an sich, die ihn zu Fuß besteigen müssen, denn eine öffentliche Fahrstraße auf den Gipfel gibt es nicht. Der steinerne Aussichtsturm und das Unterkunftshaus „Kösseinehaus“ des Fichtelgebirgsvereins laden zur Aussicht und Einkehr ein.